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Der Kern von Nasgenstadt liegt auf 504 m Höhe in einer Verbreiterung des nördlichen Donau-Ufers, das anschließend steil zum Ehinger Albrand bis über 560 m ansteigt. Die Altgemarkung reicht über die im Lauf korrigierte und verkürzte Donau bis zu den ersten Anhöhen des tertiären Ingerkinger Hügellandes, schließt also alte Flussarme und die südliche Überschwemmungsebene (Wasserstall, Fischerwiesen, Seewiesen, Krummer See, Riedle) ein. Die Siedlungsfläche von Nasgenstadt hat sich seit Anfang der 60er Jahre durch Ausweisung großer Neubauareale im Westen und südlich der früher die Albhochfläche erschließenden Alten Steige sowie des Baugebiets Gollenäcker mehr als verfünffacht.

Achse des alten Haufendorfes ist die Kapellenstraße, die mit der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul im Osten und der Sankt Wendelinskapelle im Westen die Endpunkte der Kernbebauung markiert. Ihre westliche Begrenzung stellt die Schmiedgasse dar, in deren Fortsetzung die 1945 gesprengte Brücke die Donau querte. Ufernahe Anwesen werden, wie durch die Schmiedgasse, durch weitere, zur Donau führende Sackgassen erschlossen – so durch die Annagasse und die Ufergasse, die sich nach dem Krieg in einer Notbrücke über die Donau fortsetzte ( die Furt wird heute noch für militärische Übungen genutzt). Seit 1952 überspannt eine neue Brücke die Donau; sie stellt über die Neue Steige als in den Steilabfall eingeschnittene, weitgehend zur Alten Steige parallel verlaufende L 259 eine Verbindung zur Hochfläche und nach Ehingen sowie zu den Gemeinden Griesingen und Berg (über die K7355) her.

In leicht erhöhter Lage befindet sich östlich des Straßenknicks der Neuen Steige – nördlich durch die ebenfalls zur B311 führende, aber für den Durchgangsverkehr nicht zugelassene Gamerschwanger Straße und südlich von den ufernahen Wiesen der leicht nach Süden ausschwingenden Donau begrenzt und nur durch den als zweigeteilte Sackgasse endenden Kirchweg erschlossen – die von Gehöften umgebene Pfarrkirche. Der ummauerte Friedhof umschließt das streng nach Osten ausgerichtete Gotteshaus von 1729, das mehrfach renoviert wurde zuletzt 1987/1988; sein Westturm im Glockengeschoss achteckig, wird von einer Zwiebelhaube gekrönt. In die südliche Friedhofsummauerung ist das 1803 errichtete Pfarrhaus eingelassen, dessen Dach über den zwei Geschossen abgewalmt ist.

Das heute von der Neuen Steige durchschnittene Zentrum des Dorfes an der Gabelung der Kapellenstraße in die Gamerschwanger Straße und in den Kirchweg ist noch an einigen zentralen Einrichtungen (z.B. Viehwaage) erkennbar. Das ältere Schulhaus als späterer Teil der ehemaligen, nunmehr auf die Hochfläche ausgelagerten Firma Möbel Borst ist jetzt in privater Hand; die in ihm untergebrachte Gemeinschaftsgefrieranlage blieb bis zu ihrer Auflösung 2002 in Gemeindebesitz. Ende des 19 Jh. Wurde genau im Winkel der genannten Wegegabelung ein Schul- und Rathaus errichtet. Während die Schule bis 1973 in Funktion bleib, siedelte das Rathaus 1966 in ein von der Gemeinde 1962/1963 erworbenes und instandgesetztes Bauernhaus an der Ecke Kapellenstraße/Ufergasse um. Das alte Schul- und Rathaus beherbergt den Gemeindesaal und steht den Ortsvereinen zur Verfügung.

Ebenfalls in zentraler Lage, in der Annagasse, befindet sich das Gemeindebackhaus (früher zugleich Molkerei und Dorfwaschküche), in dem Räume des Sportvereins (u.a. mit Duschen) untergebracht sind (der Sportplatz liegt jenseits der Donau in der südöstlichen Gemarkung). Unter Denkmalschutz steht (neben Pfarrkirche und Pfarrhaus) ein Bauernhof an der Gamerschwanger Straße, ein ehemals zum Kloster Urspring gehörendes, zweigeschossiges Gebäude (1721) mit geschnitztem Fachwerk und steilem Satteldach. Den westlichen Abschluss des alten Dorfes bildet die Wendelinskapelle von 1695/96, ein kleiner Bau mit hochovalen Fenstern und einem ins zweijochige Schiff nach Norden eingelassenen achteckigen Türmchen, das eine Zwiebelhaube trägt.

Westlich der Kapelle, zunächst mit nur wenigen Parzellen unterhalb der Alten Steige im Kreuzungsbereinch von Am Hang/Am Hetzling, begann ab den frühen 60er Jahren die Neubautätigkeit von Nasgenstadt. Sie setzte sich 1967 – weiterhin unter der Aussparung der ufernahen Bereiche - nach Westen fort. Der große Wohnraumbedarf im Einzugsbereich von Ehingen führte 1971 zur großflächigen Erschließung der westlich und südlich angrenzenden Areale, wobei eine mehrgliedrige Reihenhaus-Bebauung bis nahe an das Donau-Ufer trat.

Die zum Teil recht steile Hanglage ermöglichte talseitig eine 2-2 ½ geschossige Bauweise, die auch bei den Neubauten des 1978 ausgewiesenen, noch nicht vollständig bebauten Gebietes in weiterhin westlicher und zudem nördlicher Nachbarschaft des älteren Ausbaugebiete vorherrscht. Ein Zusammenwachsen mit der nach Osten strebenden Wohnbauentwicklung wird seit 1997 im Baugebiet „Alter Postweg“ vollzogen, das den 1979/1980 errichteten Kindergarten als ehemalig im äußerten Westen gelegenes Gebäude von Nasgenstadt einschließt.

An der B311 Ehingen - Gamerschwang steht am Lärmschutzwall des Baugebiets „Alter Postweg“ ein Steinkreuz, der Rest einer ursprünglichen Dreiergruppe, das in jüngster Zeit mit einem neuen Steinkreuz ergänzt wurde. Diese Gruppe wird als „Malefizkreuze“ bezeichnet und mit dem Malefizschenken, dem Grafen Schenk von Castell in Oberdischingen in Zusammenhang gebracht werden, eventuell ist sie früheren Datums (Pestkreuz). Ein weiteres steht an der Straße Nasgenstadt – Griesingen. Es ist tief eingesungen und liegt ca. 500 Meter südöstlich der Donaubrücke.

Von Ehingen führte die römische Donaustraße in den alten Postweg und vereinigte sich nach 1,3 km wieder mit der Dauphinenstraße, eine Grabung gegenüber von Nasgenstadt ergab 50 cm unter der heutigen Straße eine Straße mit großen Pflastersteinen.

Bild auf Nasgenstadt wie es ein Maler 1695 sah. (Ausschnitt aus dem Altarbild der Kapelle St. Wendelin)