II. Weltkrieg
Dieser Krieg war für die hiesige Bevölkerung verheerender als der erste, da insbesondere die Zivilbevölkerung in Betroffenheit geriet. Oftmals wurde bei Fliegeralarm der ehemalige Eiskeller der Gaststätte Adler aufgesucht.
Am 22.04.1945 kurz vor 23 Uhr hatte ein Feldwebel, die in den 20er Jahren erbaute Donaubrücke bei der Kapelle gesprengt. Zuvor waren der Gauleiter und Hitlergetreue über diese geflohen. Gleichzeitig stellten sich den Amerikanern, die auf dem Weg nach Ulm die Nasgenstadter Brücke überqueren wollten, Werwölfe (Kinder im Alter von 12-14 Jahren) aus den Räumen Ehingen Blaubeuren und Ulm entgegen. Sie verschanzten sich in Nasgenstadt und schossen einen Panzer im oberen Bereich der Alten Steige ab. Hierbei wurde ein amerikanischer Soldat getötet. Nach eineinhalb Stunden Schießerei loderten die Flammen über Nasgenstadt. Die Anwesen Matthäus Zimmermann und Albert Kräutle, Scheunen und Stallungen von Konrad Freudenreich und Anton Kiem waren zerstört. Nur durch das mutige Entgegenstellen des damaligen Bürgermeisters Matthäus Zimmermann konnte schlimmeres vermieden werden.
Da Nasgenstadt amerikanisch besetzte Zone und Ehingen französisch besetzte Zone war, kam es zu Plünderungen von Steppdecken, Besteck und Vieh durch Teile der französischen Armee (Marokkaner), wobei sich die Amerikaner prodeutsch verhielten.
Ein Gedenkstein auf dem Friedhof in Nasgenstadt wurde von der dankbaren Heimatgemeinde ihren gefallenen Söhnen gewidmet, wobei teilweise die Söhne einer ganzen Familie ihr Heimatdorf nicht mehr zu Gesicht bekamen.
Karl Steinle, Josef Albert und Johann Stumpp, Anton Freudenreich, Chisostimus Kästle, Hermann Fossler, Johann Bailer, Karl Traub, Anton Rieder, Alois, August, Erhard, Martin und Karl Ströbele, Wilhelm Wörz, Mathias Kiem, Franz Schüssler, Maximilian Ruß. Vermisst: Karl Freudenreich, Karl Zimmermann, Mathäus Maier, Jakob Wörz und Anton Steinle.